Schnupperkurs “Impulskontrollspiele” – Tag 2

 

Die Übungen “Stups” und “Warte” sowie “Warte in Verbindung mit Leckerlis”, sind aus meinem Treibball-Kurs A. Denn auch beim Treibball spielen, müssen die Hunde Impulskontrolle lernen im Zusammenhang mit den großen reizvollen Bällen. Und das übe ich anfangs kleinschrittig in Verbindung mit anderen Objekten (z.B. Fliegenklatsche, Kegel, Spielzeugauto, Schaumstoffwürfel, etc) auf spielerische Art und Weise. Das Signal “Warte” ist auch für die späteren Übungen zur Impulskontrolle bei alltäglichen und auch bewegten Reizen sehr hilfreich.

Weiter unten hier am Ende der Mail erkläre ich Dir den Bezug zum Alltag 🙂 Und zeige Dir auch noch ein Video mit einer fortgeschrittenen Übung mit meinem Malouk, als Ausblick, wie Du das “Warte” später unter anderem nutzen kannst.


Praxis-Übung “Stups” und “Warte” für Beginner

Dein Hund soll die Bedeutung von “Warte” kennenlernen und verstehen 🙂 Darum geht es in den Praxisübungen von heute und übermorgen. Wenn das alles für Euch noch gänzlich neu ist, dann geht das nicht von heute auf morgen. Lass Dich daher bitte nicht demotivieren, wenn andere in der Facebookgruppe schon Trainingsergebnisse zeigen, von denen Du gefühlt noch Welten entfernt bist. Die Übung “Stups” ist eine Basisübung im Hundetraining in verschiedenen Bereichen. Und manche der Teilnehmer haben bereits Vorkenntnisse und sind trainingserfahrener als andere. Nimm Dir bitte die nötige Zeit und übe “Warte” auch weiter über den Schnupperkurs hinaus.

 

Dein Trainingsspickzettel für diese Lektion als PDF zum Download:

IKSS_Stups und Warte

 

Demo-Video zum Aufbau des “Warte”-Signals in Verbindung mit “Stups”:

Das Video ist aus meinem Treibball-Onlinekurs A. Der Fokus liegt hier im Impulskontrollspiele-Schnupperkurs auf der Übung “Warte”. Übermorgen bekommst Du eine weitere Praxis-Übung zum Thema “Warte in Verbindung mit Leckerlis”.

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Hier geht es zum Sammelbeitrag all Eurer Videos mit Trainingserlebnissen und Ergebnissen rund um die Übung “Stups” und “Warte” von Tag 2:

https://www.facebook.com/groups/ikssnov2021/posts/597408771532415/

 

Übungsaufbau Schritt für Schritt:

  1. Das Signal “Stups” = Verschiedene Gegenstände mit der Nase berühren
  2. Halte den Gegenstand in die Nähe der Hundenase und bestätige erstes Interesse daran.
  3. Anfangs nur loben, dann das Berühren der Gegenstände mit einem Signal benennen zum Beispiel “Stups”. Immer genau in dem Moment, in dem Dein Hund sie mit der Nase berührt.
  4. Im weiteren Trainingsverlauf das Signal “Stups” auffordernd sagen, also kurz BEVOR dein Hund den hingehaltenen Gegenstand erneut berührt.
  5. Das Signal “Warte” einführen und ihm den Gegenstand entziehen, wenn er ihn ohne dein Signal “Stups” berühren möchte. Das Ziel ist: wenn Du “Warte” sagst, hält sich dein Hund am ruhig auch mehrere Sekunden hingehaltenen Gegenstand zurück und berührt ihn erst, nachdem Du auffordernd “Stups” gesagt hast. Sagst Du stattdessen auch mal „Sitz“ oder „Platz“, mit dem Gegenstand in erreichbarer Nähe, macht er diese Übung und stupst nicht.
  6. WICHTIG: Nicht immer nur das “Stupsen” mit Lob/Click und Leckerchen belohnen, sondern immer mal wieder auch das ruhige “Warten” belohnen!!!

 

Hier noch ein Demo-Video, mit einer “Warte”-Übung für Fortgeschrittene

Das “Warte” an bewegten Reizen, übe ich ebenfalls in kleinen Lernschritten, beispielsweise in Verbindung mit Spielzeug. Im diesem Video siehst Du schon fortgeschrittenere Übungen, in denen ich Dir mit Malouk demonstriere, wie Impulskontroll-Übungen und Spiele künftig aussehen können, als kleinen Vorab-Einblick in meinen großen Onlinekurs. Solltet ihr schon etwas fortgeschrittener sein, dann probiere auch die Übung mit dem Spielzeug gerne mal aus.

Eine Übung für absolute Beginner findest Du unten im 2. Video 🙂

Hier ein kleiner Ausblick, wie die Übung “Warte” mit Spielzeug später, wenn sie bereits gefestigt ist, weiter variiert werden kann. Und ich zeige dabei auch kurz den Einsatz weiterer Signale, wie “Stopp”, “Nein” und “Pause-Platz”.

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“Warte” ist auch hilfreich im Alltag

Ich übe das Signal “Warte” gerne in Verbindung mit der Basisübung “Stups” aus dem Clicker- und Tricktraining, die ich auch im Treibball ganz zu Beginn übe. Mit dem Ziel, dass Dein Hund Dir immer genau zuhört. Und Gegenstände immer nur dann anstupst, wenn Du ein Signal dazu gegeben hast. Die Bedeutung von “Warte” wirklich zu verstehen, ist sowohl im Alltag in vielen Situationen sehr hilfreich, aber auch beim Treibball, wenn es darum geht, dass Dein Hund Bälle immer nur dann Schubsen soll, wenn Du ihm dazu Dein “Schieb“-Signal gegeben hast. Mit dem “Warte“-Signal kannst Du auch später im Alltag und beim Training in den verschiedensten Situationen immer wieder unterstützend für Impulskontrolle sorgen.

Zum Beispiel, wenn Du eine Tür öffnest und möchtest, dass er nicht gleich durchprescht, sondern wartet, bis Du ihm ein Frei-Signal gegeben hast. Oder auch in Verbindung mit “Nein”, wenn er gar nicht mit durchgehen darf.

Oder bei Begegnungen beim Gassi gehen mit Radfahrern, Joggern und Co, wenn Dein Hund neben dir abliegt. Dann kannst Du unterstützend “Warte” als Keep-Going-Signal nutzen, dass er weiter warten und ruhig liegen bleiben soll, bis Du was anderes sagst oder ihn wieder zum Weiterlaufen freigibst.

 

Muss mein Hund “Stups” lernen? Das brauche ich eigentlich doch gar nicht?

Vielleicht denkst Du jetzt, dass man “Stups” und “Schieb” nicht braucht im Alltag. Nein, braucht man theoretisch nicht. Aber es macht den Hunden zum einen viel Spaß und ist ein guter Einstieg. Denn diese Übung ist eine tolle Möglichkeit Deinem Hund schon bei verhältnismäßig geringen Reizen – interessanten (Spiel)Objekten – das Warten zu lernen bzw. es zu festigen. Denn die Ablenkung sollte immer nur geringfügig gesteigert werden.

Daher empfehle ich Dir das Signal “Warte” wirklich sehr kleinschrittig anzufangen zu üben. Wenn es mit geringeren Reizen klappt und Dein Hund verstanden hat, worum es dabei geht, dann tut ihr beide Euch im weiteren Trainingsverlauf viel leichter. “Stups” kann auch im Alltag sehr hilfreich sein. Viele Trainer verwenden zum Beispiel den Hand-Touch (die Hand des Menschen kurz mit der Nase anstupsen) als mögliches Alternativverhalten in angespannten oder reizvollen Alltagssituationen. Denn deine Hand hast du immer dabei und es kann helfen Hunde “aus gewissen Situationen rauszuholen” durch die Aufforderung ein Alternativverhalten zu zeigen. Sie lernen so, statt einem vielleicht ungewollten Verhalten als Alternative zu dir zu laufen und deine Hand anzustupsen.

Daher liebe ich die Übung “Stups” 🙂 Und ihr lernt so ganz nebenbei noch einen lustigen Trick “Gegenstände auf Signal mit der Nase anstupsen, umschmeißen oder schieben” und eine der Basisübungen fürs Treibball. Da ich Impulskontrolle gerne auch in Verbindung mit Treibball übe, tun sich Dir, wenn Dein Hund “Stups” und “Schieb” kann, später mehr Trainingsmöglichkeiten und -varianten auf.

 

Dein Hund kann “Stups” schon?

Solltest Du diese Übungen früher schon mal mit Deinem Hund geübt haben, so wiederhole sie bitte trotzdem. Nutze die nächsten Tage, um das bisher Gelernte nochmal zu festigen – insbesondere die Wortsignale “Warte” und “Stups” und ihre Bedeutung. Und vesuche die Übung zu generalisieren. Denn dass Dein Hund das Signal “Warte” und Gegenstände oder Deine Hand in der Wohnung auf Signal zuverlässig “Stupst“, heißt noch lange nicht, dass er das auch draußen kann und tut bei immer größeren Ablenkungen und Umweltreizen.

 

 

Nimm immer mal wieder andere Gegenstände und übe das “Stupsen” und “Warten” an unterschiedlichen Orten mit steigender Ablenkung.

Zum Beispiel immer mal wieder 1 bis maximal 2 Minuten zwischendurch am Tag. Belohne insbesondere das ruhige Warten, weniger das Stupsen. Das heißt, das Warten wird hochwertiger belohnt (sei es mit attraktiveren Leckerchen oder freudigerer Stimme – aber es darf natürlich nicht zu hochwertig oder freudig und euphorisch sein, dass Dein Hund dadurch so aus dem Häuschen ist, dass er gar nicht weiter still sitzen bleiben kann).

Probiere aus, welche Art des Lobes und der Belohnung am besten ist für diese Übung. Und mit steigendem Ablenkungsgrad kann sich das schnell ändern…

 

Übe:

  • erst alleine Zuhause im Wohnzimmer
  • dann auch in anderen Räumen
  • dann eventuell wenn Familienmitglieder oder eine Freundin mit im Raum sind aber sich still verhalten
  • Wenn die Familienmitglieder oder eine Freundin immer interessantere Sachen am anderen Ende des Raumes machen
  • Wenn die Familienmitglieder oder eine Freundin sehr interessante Sachen machen, wie sich mit Essbarem oder einem Spielzeug in immer größerer Nähe beschäftigen
  • Dann draußen im Garten oder an einem ruhigen Ort ohne Ablenkung
  • Draußen mit leichter Ablenkung
  • Draußen mit immer größerer Ablenkung

 

Achte darauf, dass Dein Hund auch wartet und nicht stupst, wenn sich der zu stupsende Gegenstand zeitweise für mehrere Sekunden ganz dicht und ruhig vor seiner Nase befindet. Unbewusst trainieren viele nämlich manchmal was anderes… im Glauben, der Hund hat das “Warte”-Signal inzwischen verstanden.

Ein häufiger Trainingsfehler zu Beginn ist, dass die Menschen, wenn ihr Hund nicht mit der Nase dran gehen soll, das Objekt weiter weg halten oder auch mit Abstand zum Hund bewegen und damit herumwedeln. Dann bewegen sie das Objekt schnell in Richtung Hundenase und sagen meist sofort noch aus der Bewegung heraus, sie sollen es anstupsen. Das heißt Bewegungsreiz vom Objekt in ihre Richtung = die von ihr gewünschte Aktion “Stups” mit dem Objekt.

 

Möchten wir das auch im Alltag?

Irgendein Objekt oder Lebewesen bewegt sich in Entfernung… wird ignoriert. Objekt (Radfahrer, Jogger und Co) kommt in die Nähe unseres Hundes = Aktion???

Eher nicht, oder?

Das wird aber leider ganz unbewusst von manchen trainiert 😉

Daher achte beim Training mit Deinem Hund auf folgendes:

  1. Was passiert, wenn Du das Objekt in Richtung Deines Hundes bewegst und kurz vor der Hundenase (so dass es bereits erreichbar wäre) dann noch 5 Sekunden oder länger still hältst? “Wartet” Dein Hund dann auch noch aufs Stups-Signal? Oder stupst er immer sofort, sobald das Objekt in erreichbarer Nähe ist?
  2. Und was macht Dein Hund, wenn das Objekt 5 Sekunden erreichbar vor seiner Nase ist, er die Aufgabe “Warte” hatte und du dann zum Beispiel erst noch ein “Platz” oder “Dreh Dich” oder einen anderen Trick verlangst? Macht er dann diese Übung? Oder stupst er das Objekt?
  3. Und was macht Dein Hund, wenn Du in diesem Moment zu ihm ein nichtssagendes Wort sagst, wie zum Beispiel “Salat”, “Banane”… denn dann sollte Dein Hund weiter ruhig abwarten 🙂 Bis Du “Stups” sagst, ein anderes Signsl gibst, oder die Übung auflöst.

Ich wünsche Dir und Deinem Hund ganz viel Spaß beim Stupsen und die nötige Geduld und Ruhe von Euch beiden zum “Warten” lernen.

Deine Anja

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