Schnupperkurs „Impulskontrollspiele“ – Tag 4

 

Heute arbeiten wir mit der Belohnungsliste weiter und es gibt auch eine weitere Praxis-Übung zum Thema „Warte“ für Euch. Diesmal in Verbindung mit Leckerlis.

 

1.) Belohnungsliste modifizieren

Der nächste Schritt ist es, Deine sortierte Belohnungsliste nochmal genau anzusehen und zu überlegen ob Du manche der liebsten Beschäftigungen Deines Hundes mit denen er sich weitgehend alleine bespaßt – etwas abgewandelt auch für Dich nutzen kannst? So dass sie für ihn gleichwertig oder sogar noch toller werden? Um sie auf der Seite der Dinge bei denen Du intensiv beteiligt bist und Dein Hund mit Dir gemeinsam Spaß hat zu ergänzen.

 

Hier sind ein paar Beispiele dazu für Dich:

  • Malouk wälzt sich gerne und schubbert sich den Rücken –> Wenn ich das für ihn übernehme und ihn oben am Popo krabbele dann drückt er sich richtig gegen die Hand und tanzt mit dem Hinterteil Lambada – und schmeißt den Kopf in den Nacken vor Genuss.
  • Dein Hund findet Spielzeug toll und meist wirfst Du es einfach kommentarlos und lässt ihn damit dann alleine spielen und herumhopsen –> Künftig machst Du das Spielzeug vorher schon interessant indem Du das Spieli kurz in die Luft wirfst und selbst wieder fängst oder es schnell hin und herbewegst – in der Luft oder unten am Boden und dazu aufmunternde Worte sagst: „Schau mal was ich da hab…  oooohhhh…. willst Du das haben?“ Dann lässt Du ihn kurz anbeißen, hältst es aber weiter mit fest und zergelst kurz mit ihm und spielst Tauziehen und sagst dabei immer wieder in aufmuntermdem verspielten Tonfall: „Boah Du bist so STARK …ZIEH… FEST… SUPER…“ und nach einer Weile darf er gewinnen – und Du rufst etwas wie: „Du bist ein HELD! Du hast GEWONNEN!“.
  • Dein Hund findet buddeln und mauseln toll –> demnächst machst Du ihn ab und an mal gezielt auf Maulwurfshügel oder Mauselöcher (zum Beispiel in einem Graben, oder an einer Böschung aufmerksam und feuerst ihn an, wenn er auf die Suche und ans Buddeln geht. Allerdings bitte nur an Stellen, an denen es keine Gefahr für andere ist. Also nie auf fremden oder auch öffentlichen Wiesen. Und wenn ihr gebuddelt habt, dann schieb das Loch mit der Erde oder dem Sand mit Deinem Fuß wieder zu und tritt die Erde fest. Aber das sollte selbstverständlich sein. Du willst ja auch nicht, dass Dein Hund beim Rennen über eine Wiese plötzlich in ein Loch tritt und sich ein Bein bricht! Und das soll auch keinem anderen Hund, Mensch, Wildtier oder Pferd, mit dem über die Wiese oder den Wegesrand geritten wird passieren.

 

Tausche Dich dazu auch gerne mit den anderen Teilnehmern des Schnupperkurses in der Facebookgruppe aus und helft Euch gegenseitig einzelne Punkte auf der Liste Eurer Hunde abzuwandeln, so dass Du Dich mehr mit einbringen und Dein Hund noch öfter gemeinsam mit Dir Spaß haben kann.

Nutze dazu den Sammelbeitrag von Tag 3:

https://www.facebook.com/groups/ikssnov2021/posts/598006721472620/

 

2.) Kommen wir nun zur heutigen Praxis-Übung

„Warte“ üben in Verbindung mit Leckerchen auf einem Schemel

Auch dieses Video ist aus meinem Treibball-Onlinekurs. Für Dich hier im Impulskontrollspiele Schnupperkurs geht es dabei weniger um „Stups“ oder „Schieb“. Der Fokus liegt auf der „Warte“-Übung. Es reicht vollkommen, wenn Du Dich bei der Übung heute auf “Warte” (= halte Dich noch zurück) und “OK” (= oder Dein entsprechendes Freigabe-Signal, für = Du darfst Dir das Leckerli jetzt holen) konzentrierst. Es macht für mich einfach Sinn und den Menschen und ihren Hunden meiner Erfahrung nach auch mehr Spaß, das „Warte“ in einem immer wieder anderen Kontext und mit steigender Ablenkung zu üben. Ich übe “Warte” und weitere für die Impulskontrolle im Alltag wichtige Signale sehr gerne in immer wieder anderem Kontext. So zum Beispiel auch in Verbindung mit den Basisübungen aus dem Treibball  oder dem Longieren.

 

Das heißt, ich übe “Warte” und Co auch in immer wieder anderen Übungen und Impulskontroll-Spielen, mit immer wieder neuen Herausforderungen für meine Hunde. Teilweise auch mit allen 4 Hunden parallel. Damit das „Warte“ üben und andere wichtige Impulskontroll-Übungen und Signale (wie zum Beispiel “Stopp”, “Rechts”, “Links”, “Nein”, “Pause”, “Pause-Platz”, “Stopp-Sitz”, “Weiter”) für Mensch und Hund nie langweilig und spielerisch gefestigt werden.

 

Unter dem Video findest Du noch viele weitere hilfreiche Trainings-Tipps und Informationen 🙂 Lies sie bitte durch, bevor Du anfängst, mit Deinem Hund zu üben.

 

“Warte” in Verbindung mit Leckerli

 

Demo-Video zum Aufbau des „Warte“-Signals mit den einzelnen Übungen im Detail:

 

Vimeo

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Hier ist der Link zum Sammelbeitrag für die Praxisübung von Tag 4 – Warte in Verbindung mit Leckerli:

https://www.facebook.com/groups/ikssnov2021/posts/598763491396943/

 

Weitere wichtige Informationen und Trainings-Tipps für Dich:

Zunächst noch ein allgemeiner Hinweis. Du musst nicht die gleichen Signalworte verwenden, die ich benutze. Wenn Dir ein anderes Wort besser gefällt, oder Dein Hund für ein ähnliches Verhalten schon ein anderes Wortsignal kennt, dann nimm gerne andere Worte. Auch die Verwendung des Wortes “Schade” ist nicht zwingend notwendig, sondern nur eine Empfehlung von mir. Und wichtig ist mir dabei, dass es nur eine neutrale Rückmeldung ist, dass es noch nicht ganz richtig war, dafür noch kein Leckerli gibt und mein Hund es nochmal anders probieren soll. Du kannst statt schade auch “Anders” oder ein für Dich stimmiges Wort dafür verwenden.

Achte darauf, dass sich die einzelnen Worte nicht zu sehr ähneln. Sehr ungünstig wäre es beim Treibball spielen zum Beispiel, wenn Du für “Warten” das Wort “Bleib” wählst. Und für “Schieben” das Wort “Treib”. Denn “Bleib” und “Treib” klingt sehr ähnlich. Da müsste Dein Hund wirklich sehr genau hinhören, ob er jetzt hinter dem Ball erst noch Warten („Bleib“) soll, oder ihn schon schieben („Treib“) darf.

 

Einen Gegenstand von einem Hocker stupsen lernen und dabei das Signal “Warte” festigen

Die Übungen “Stups” und “Warte” von der vorherigen Lerneinheit übertragen wir nun noch auf weitere Gegenstände, die zunächst auf einen niedrigen oder größeren Hocker gelegt werden – je nach Größe Deines Hundes. Dadurch dass sie nun erhöht stehen und wir anfangs einen zusätzlichen Anreiz schaffen, setzen die meisten Hunde bald schon wie gewünscht eher die Nasenspitze ein, statt die Gegenstände ins Maul zu nehmen oder mit den Pfoten drauf zu patschen. Ziel der Übung ist, dass Deine Hände nicht mehr im Spiel sind und Dein Hund lernt, auf Deine Wortsignale zu achten. Denn im Alltag sind unsere Hunde mit dem Fokus oft in der Außenwelt. Daher sind Wortsignale da so wichtig… wichtiger als die Sichtzeichen. Denn die versteht er ja nur, wenn er uns anschaut.

 

Übungsaufbau Schritt für Schritt:

Wir üben “Warte” nun in Verbindung mit Leckerchen, die du vor deinem Hund auf einen Hocker (oder auf einen größeren Karton, Bücherstapel oder den Boden) legst. Belohne ihn fürs Warten und Leckerchen liegen lassen:

(1.) mal aus Deiner Hand mit einem anderen Leckerchen

(2.) mal reichst Du ihm das Leckerchen das Du ausgelegt hast und

(3.) mal darf er es sich auf “OK” selbst nehmen.

Übe alle drei Varianten im Wechsel.

Lege dazu ein Leckerli unter einen Gegenstand (zum Beispiel ein Spielzeugauto oder einen Pappbecher oder eine Plastikschachtel etc.). Auf “OK” (oder ein anderes Auflösesignal) darf er seine “Warte”-Position verlassen und den Gegenstand weg stupsen / schieben.

 

Wenn Du möchtest, kannst Du heute auch noch ein weiteres Signal “SCHIEB” einführen und so mit Deinem Hund einen neuen Trick lernen 😉

 

Wozu brauche ich das “Stups” und “Schieb”?

Das Signal “Schieb” wird außer als Trick auch in den Lektionen in meinem Treibball-Onlinejkurs A noch weiter geübt und gefestigt und aufs Bälle schieben übertragen und vieles mehr. Hier im Impulskontrollspiele-Schnupperkurs steht das Signal „Warte“ im Vordergrund. Welches ich Dich und Deinen Hund in einem spielerischen Kontext üben lassen möchte. Du kannst “Stups” und “Schieb” üben, musst es aber nicht.

Im 9-wöchigen Impulskontrollspiele Kurs, der am 7. Dezember beginnt, kommen dann noch weitere Übungen und Signale, wie „Stopp“, „Nein“, „Pause“, „Pause-Platz“ bzw. „Stopp-Sitz“, “Weiter”, “Rechts”, “Links” und viele abwechslungsreiche Spielideen –  mit immer bewegteren Reizen und größeren Ablenkungen dazu 🙂

Falls Du Interesse an einem dieser Kurse hast, die stelle ich Dir am Ende des Schnupperkurses und am Ende des Webinars am Samstag Abend, den 27. November um 20 Uhr noch genauer vor.

Jetzt wünsche ich Dir und Deinem Hund wieder ganz viel Spaß beim „Warte“ üben in Verbindung mit Leckerli und wenn Du magst, Gegenstände stubsen und in Deine Richtung schieben!

Deine Anja

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