Folgende interessante Frage bekam ich kürzlich zu einem meiner Videos zum Thema Impulskontrolle im Alltag und meinem Keep-Going-Signal “Warte”. Sie wurde mir in meiner FB-Gruppe “Hunde kreativ beschäftigen” gestellt:

“Ich verstehe ehrlich gesagt das ganze “warte”, “warte”, “warte” nicht. Wenn es ein Kommando und ein etabliertes Auflösekommando gibt, sollte der Hund im Kommando verharren bis aufgelöst wird. Also ist das dauerhaft gesagte “Warte” normalerweise überflüssig, zumindest wenn das eigentliche Kommando entsprechend sitzt.”

Damit hat die Fragestellerin an sich Recht. Doch in diesem Zusammenhang sehe und praktiziere ich es anders. Dazu gebe ich Dir weiter unten eine ausführliche Erklärung.

Doch hier erstmal das Video, um das es geht. Achte bei Sekunde 00:16 auf den Popo von Merlin. Er ist der zweite von unten aus Sicht der Kamera.

Entspannter Gassi gehen bei Begegnungen mit Radfahrern durch die Übung “Pause-Platz” in Verbindung mit einem Keep Going Signal:

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Das “Warte”-Signal als Keep-Going-Signal nutzen

Ich sage das Signal “Warte” in solchen Situationen als Keep-Going-Signal aus mehreren Gründen mehrfach. Zum einen, damit es die Passanten, Radfahrer und Co hören und sich sicherer fühlen. Und zum anderen, da ich dies über Impulskontrollspiele aufbaue und dies bei uns so wunderbar klappt und sie sich immer gerne schnell hinlegen, da sich meine Hunde auf die Auflösung freuen. Da sie dann manchmal auch was ganz Tolles machen dürfen zur Belohnung.
 
Zum Beispiel auf Signal schwimmen gehen (“Geh Schwimmen” oder auch “Auf die Plätze fertig los”) ein Wettrennen miteinander machen dürfen oder ich ihnen ihre Spielis werfe und anderes mehr. Je nachdem, was ich gerade angemessen finde und was möglich ist. Ein Wettrennen natürlich nur, wenn danach der Weg wirklich frei ist und nicht noch weitere Radfahrer oder Fußgänger kommen. Manchmal löse ich auch nur normal auf, wie hier im Video. So bleibt es spannend.
 
Ich baue bewusst Spannung auf, da ihnen das Freude macht und sie in Erwartung der eventuellen actionreichen Belohnung sich so immer zuverlässig und gerne hinlegen. Und da es sein kann, dass einer meiner Hunde in froher Erwartung schon früher erwartungsfroh zuckt (wie hier im Video Merlin’s Popo bei Sekunde 00:16) und es sein könnte, dass das allein als Impuls für einen der anderen Hunde ausreicht, um einen Frühstart hinzulegen, was fatal sein könnte, wenn der Radfahrer gerade noch auf der Höhe eines anderen ist.
 
Merlin zuckt in dem Moment kurz mit dem Popo, als der Radfahrer bei ihm gerade vorbei gefahren ist und er ja theoretisch danach freie Bahn hat und die Auflösung kommen könnte. Würde er aber weiter vorne liegen, wäre der Radfahrer noch nicht an allen vorbei und so könnte er mit zu frühem Aufstehen eine Kettenreaktion auslösen.
 

Muss der Hund dabei unbedingt liegen?

Natürlich muss Dein Hund bei “Warte” am Wegesrand nicht unbedingt liegen. Du kannst mit ihm auch trainieren dabei still stehen oder sitzen zu bleiben. Mein rumänischer Herdenschutz-Hund Mischling “Mogli” legte sich draußen, insbesondere wenn es nass war, nur sehr ungern hin. Er hat sich auf mein “Pause-Platz” Signal zuverlässig hingesetzt. Während sich die Border-Collies ins Platz geschmissen haben. Merlin, mein Border-Opi mag und muss sich inzwischen auch nicht mehr immer hinlegen. Es ist für mich auch OK, wenn er auf das allgemeine Signal “Pause-Platz” ruhig stehen bleibt. Die drei jüngeren Borderbuben legen sich weiterhin ins Platz.
 
Ich übe das anfangs immer losgelöst von den Alltagssituationen in Verbindung mit Ablenkungen aller Art. Wie Futter und Lieblingsspielzeug und steigere die Ablenkung dabei immer mehr. Wie ich das mache, erfährst Du vom 20.-27. November in meinem gratis Impulskontrollspiele-Schnupperkurs.
 

Was gilt es bei Mehrhundehaltung zusätzlich zu beachten?

Ein Rudel – noch dazu ein Rudel Boder-Collies – kann eine ganz andere Dynamik entwickeln als ein Einzelhund. Zumal mein Jüngster ganz vorne bei dem Video gerade mal anderthalb Jahre alt war und immer die Nase vorn haben will. Bei einem Einzelhund oder wenn ich mit ihnen alleine unterwegs bin, würde mir ein einfaches Signal reichen. Im Rudel ist mir das mehrfache Signal sicherer.
 
Jeder Hundehalter kann das ja machen, wie er will und es bei seinem/n Hund/en für richtig hält und wie es für alle Beteiligten, nebst Radfahrer am sichersten ist. Dadurch, dass es bei mir mit Spannung und Spiel aufgebaut ist, funktioniert das “Pause-Platz” wunderbar auch bei stärkeren Reizen, wie aufspringenden und wegrennden Rehen oder anderen rennenden Hunden. Wobei Begegnungen mit ruhig grasenden Rehen bei uns auch sehr entspannt sind und die Hunde in Bewegung sein können, trotz Rehen in nächster Nähe. Auch dazu habe ich weiter unten noch ein Video für Dich.
 

Was ist ein Keep-Going-Signal überhaupt?

Als Erklärung noch zum Keep-Going-Signal: Das ist ein Signal, das dem Hund vermittelt, das was du jetzt gerade machst, ist richtig – du bist auf dem richtigen Weg zum Click oder der Bestärkung beziehungsweise kurz davor. Tu das weiter, was Du gerade tust: “Liegen bleiben” und Dich nicht von der Umwelt ablenken lassen. Keep Going-Signale sind Worte oder Gesten, die den Hund während einer längeren Übung bei der Stange halten und die Motivation während eines Verhaltens stärken.
 

Wie baut man ein Keep-Going-Signal auf?

Wähle eine Übung aus, die Dein Hund schon gut auf Signal kann. Zum Beispiel “Sitz und “Bleib”, oder “Platz”, oder laufe “Bei Fuss” oder den Trick: Lege deinen Kopf ruhig ab – das heißt bei mir “Down”.
 
Während Dein Hund das Signal ausführt, also still sitzt, liegt, Fuss geht oder den Kopf abgelegt hält, sagst Du nun ein neues Signal, dass Du künftifg als “Keep Going Signal” verwenden möchtest. Bei Ruhe-Positionen ist es bei mir “Warte”. Es könnte aber auch “La La La La La!” oder “Tik Tik, Tik, Tik, Tik…” oder was vergleichbares sein. Sage das neue Signal eine Weile, solange Dein Hund die gewünschte Übung weiter ausführt. Und belohne ihn dafür. Dazu kannst Du ergänzend auch Dein Lobwort, Markerwort oder den “Click” Deines Clickers ertönen lassen und dann die Belohnung dafür geben und danach die Übung auflösen.
 
GANZ WICHTIG ist dabei: Belohne Deinen Hund unbedingt noch in der gewünschten Position, damit er das neue Keep Going Signal mit dem Halten der Übung bis zu Deinem Auflösesignal verknüpft!
 
 

Keep Going Signale im Alltag nutzen

Keep Going Signale können sehr hilfreich sein in allerlei alltäglichen Situationen, wie zum Beispiel bei Tierarztbesuchen. So konnte ich meinem 13,5 jährigem Hunde-Opi kürzlich eine Narkose zum Röntgen ersparen. Da er auf mein Signal “Warte”, dass ich zu ihm mehrfach sagte, nachdem er in der richtigen Position lag, bis ich vor der Tür des Röntgenraumes war und sie so das gewünschte Röntgenbild machen konnten. Und das obwohl ich nicht mehr direkt neben ihm stand und die Situation etwas unheimlich für ihn war. Aber er hat gelernt zu vertrauen und auf das Signal “Warte” eine Position bis zum Auflösesignal zu halten.
 
 
Wenn Du erste konkrete Lernschritte und Übungen dazu kennen lernen und mit Deinem Hund ausprobieren möchtest, dann lade ich Dich herzlich ein zu meinem gratis “Schnupperkurs Impulskontrollspiele” vom 20.-27. November 2021.
 
 

Hier ist noch das versprochene Video mit den Rehen

Du siehst 4 entspannte Rehe und 4 brave Border-Collies, die sich mehr für mich, lustige Tricks und meine Impulskontroll-Spielideen, als für die Rehe interessieren:

 

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Wünschst Du Dir das auch für Dich und Deinen Hund? Dann melde Dich schnell an zum gratis “Impulskontrollspiele-Schnupperkurs” in dem ich Dir verrate, wie auch Du das ganz spielerisch mit Deinem Hund erarbeiten und dabei viel Spaß haben kannst.

Vom 20.-27. November gebe ich Dir dabei einen Einblick in erste Impulskontrollspiele.

Und das völlig kostenlos. Du bekommst jeden Tag per E-Mail kleine Übungen in Theorie und Praxis von mir zugeschickt, direkt zum Mitmachen und Ausprobieren. Und ein gratis Webinar zum Thema: “5 häufige Fehler rund um Impulskontrolle beim Hund und wie Du es besser machst”

Zusätzlich gibt es in dieser Woche eine optionale Facebookgruppe für alle Teilnehmer, in der Du Dich mit anderen austauschen und Dir zusätzliche Inspirationen holen kannst, die hilfreich sind, um die Impulskontrolle Deines Hundes spielerisch zu verbessern.

Lade gerne auch weitere Deiner Hundefreunde dazu ein, in dem Du diesen Beitrag hier weiterteilst oder den Link (www.anjajakob.com/schnupperkurs-impulskontrollspiele/) an Freunde weitergibst, die sich auch für das Thema interessieren könnten. Zusammen machen die Aufgaben und Übungen auch noch viel mehr Spaß.

 

Schreibe mir unten einen Kommentar darunter

Ich freue mich, wenn Du mir unten in die Kommentare schreibst, wie Begegnungen im Alltag mit Radfahrern, Joggern, anderen Hunden, Reitern, Rehen und Co derzeit bei Euch aussehen? Und ob es so passt für Dich, wie es ist, oder ob Du gerne was ändern würdest? Was wäre Dein Ziel? Vielleicht habe ich ja einen Tipp für Dich 🙂

Erzähle uns gerne auch, wie Du solche Begegnungssituationen bisher mit Deinem Hund meisterst. Vielleicht ist Deine alternative Art und Weise eine gute Anregung für Hundebesitzer, die noch auf der Suche nach dem richtigen Weg für sich und ihren Hund sind.

PS: Anfang Dezember beginnt dann die nächste Runde meines beliebten 12-wöchigen Impulskontrollspiele-Onlinekurses. Und vielleicht magst Du ja dann auch dabei sein 🙂

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