Merkst Du, wenn sich Dein Hund in einer Trainings-Situation unwohl fühlt?

  • Wenn ja, woran?
  • Und wie gehst Du damit um?
  • Fühlst du Dich dabei manchmal unsicher?
In diesem Beitrag erkläre ich dir, woran Du erkennen kannst, ob Dein Hund sich in manchen Trainings-Situationen eventuell unwohl fühlt oder vielleicht sogar mehr oder weniger Stress hat.

 

Mir wurde kürzlich die Frage gestellt, ob übers Maul schlecken beim Training immer ein Stress-Signal ist?

Das möchte ich mal detaillierter betrachten

Du solltest nie nur ein einzelnes Merkmal anschauen, um zu beurteilen, ob Dein Hund in einer Trainingssituation Stress hat, sondern immer mehrere Merkmale zusammen. So zum Beispiel:

 

  1.  die Rute: Schaue, ob Dein Hund dabei freudig wedelt, unterwürfig gestresst oder die Rute sogar einzieht?
  2. die Körperhaltung und der Blick: Achte darauf, ob Dein Hund sich teils abduckt oder abwendet oder Deinem Blick ausweicht oder Dich erwartungsvoll anschaut?
  3. die Ohren: Auch die Stellung der Ohren ist ein gutes Merkmal: sind sie angelegt, spielen die Ohren, sind sie aufgestellt, wirken sie aufmerksam?
  4. die Augen: Blinzeln kann auch ein Stress-Signal sein, aber eventuell auch durch das Blenden der Sonne entstehen.
  5. Das Maul: Sich übers Mäulchen Schlecken kann ein Beschwichtigungsignal sein. Aber es kann auch zusammenhängen mit der Belohnung, also freudige Erwartung einer Belohnung, oder ein Schlecken nach der letzten Leckerli-Gabe sein.

Auch sehr wichtig…

ist es, auf mögliche Reaktionen auf unser Verhalten zu achten, insbesondere, wenn es sich verändert. Es kann zum Beispiel sein, dass sich insbesondere sehr kleine Hunde unwohl fühlen, wenn wir uns über sie beugen.

Oder wenn wir unser Verhalten aus ihrer Sicht plötzlich ändern. Zum Beispiel weil wir Filmen und auf einmal ein Handy vor dem Gesicht haben und uns dadurch auch anders bewegen und unsere Signalgebung auf einmal unklarer ist, als ohne Handy.

Ich zeige dazu weiter unten mehrere Video-Beispiele.

Eine mögliche Lösung:

So wäre es oft besser, ein Stativ zu benutzen um selbst aufrecht stehen bleiben zu können in der vom Hund gewohnten Körperhaltung, wenn wir unser Training Filmen möchten.
Zum Teil sind auch wir durch eine laufende Kamera gestresst, weil jetzt alles klappen soll. Auch das Spüren die Hunde und können dann mit Schlecken etc. darauf reagieren, auch wenn ihnen die Übung an sich Freude macht und sie sie gerne zeigen.
Daher besser eine längere Trainingseinheit mit Stativ Filmen und die schönste Sequenz am Ende herausschneiden. So trainiert es sich wesentlich entspannter.

Um Dir das zu veranschaulichen, zeige ich Dir 5 Videos:

Im 1. Video:
…siehst Du die kleine Niki, die ganz toll alleine auf Signal Rückwärts gehen kann. Sogar Rückwärts durch einen Tunnel und ganz ohne Bedrängen durch ihren Menschen, denn das hat sie in meinem Onlinekurs ganz kleinschrittig aufgebaut.
Um die Sequenz mit dem Tunnel mit den weiteren Hundetricks in Kombination aus Distanz filmen zu können, lag am Anfang ein Leckerchen auf dem Boden. Nach dem Aufnehmen des Leckerlis schleckt Niki kurz, bevor sie durch den Tunnel geht, das ist hier nicht aus Stress, sondern in Verbindung mit dem Leckerli.

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Im 2. und 3. Video
…siehst du sie Rückwärts Treppen gehen. Die Besitzerin schrieb mir, dass das eine stark frequentierte Treppe ist und sie dort nicht in Ruhe mit Stativ filmen kann, da immer wieder Menschen ins Bild laufen. So kann es sein, das wir Menschen auch mal leicht gestresst sind, wenn wir Filmen wollen. Das spüren unsere Hunde und beschwichtigen dann gerne auch mal mit Schlecken. Oder wie schon gesagt in Verbindung mit den zu erwartenden Leckerchen.
Im ersten Video kommt noch hinzu, dass die Besitzerin das Rückwärts Treppen steigen aus der Nähe filmen wollte und sich dazu bei so einer kleinen Maus weit herunter beugen muss und dabei noch mit ging. So ist ihr die Kamera eventuell zu dicht oder das Herunter bzw. Überbeugen vom Frauchen unangenehm. Das wirkt auf viele und insbesondere sehr kleine Hunde teils bedrohlich:
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Durch die Haltung der Ohren, und das Wedeln scheint sie mit der Aufgabe an sich keinen Stress zu haben.

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Gerade der Trick Rückwärts gehen, wird leider oft durch Bedrängen des Hundes und auf ihn Zugehen aufgebaut Dabei geht es für den Hund viel angenehmer, wenn man es kleinschrittig aufbaut. So dass Dein Hund versteht, was genau Du von ihm möchtest. Und dann ist es auch viel leichter einen Trick wie diesen aus mehr Distanz abzufragen.
Wie auch Du Deinem Hund mit viel Spaß und Leichtigkeit verschiedene beliebte Rückwärts-Tricks in kleinen Lernschritten beibringen kannst, ohne körpersprachliches Zurückdrängen oder Gewedel mit Deinen Armen, das lernst Du in ersten meiner beiden Minikurse rund ums Rückwärtsgehen. Klicke für mehr Infos einfach auf diesen Link.
In den Videos 4 + 5
…siehst Du ein Labbi-Mädchen, das auch zu Beginn teilweise schleckt. So wie es aussieht, aufgrund der jeweils letzten Leckerli Gabe.
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Hier hält die Besitzerin auch bewusst einen größeren Abstand zum Hund beim Filmen:
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Haben dir die Erklärungen und Videos geholfen?

Wenn du weitere Fragen dazu hast, schreibe sie mir gerne unten in die Kommentare.
Wie Du siehst, ist es wichtig, immer das Gesamtbild zu betrachten, wenn man beurteilen möchte, ob ein Hund in Trainingssituationen Stress hat, oder nicht.
Und wenn Du Anzeichen vermutest, versuche testweise etwas zu verändern. Wie zum Beispiel eine andere Belohnung (Spielzeug statt Futter oder Leckerchen, die schneller abzuschlucken sind). Oder Filmen mit einem Stativ etc. Damit das Verhalten nicht eventuell für den Moment des Filmens verfälscht wird, nur durch ein Handy in Deiner Hand.

Weitere mögliche Ursachen für Stress im Hundetraining:

  • Auch unklare Körpersprache
  • noch fehlendes sicheres Verständnis der neuen Wortsignale
  • zu energiereiche Bewegungen
  • eine zu energiereiche Art, die Signale zu sagen,
  • eine zu schwierige Aufgabenstellungen
  • und vieles mehr können Hunden Stress bereiten.
Jeder geht damit anders um. Manche zeigen welche der bereits genannten Symptome. Andere zeigen es vielleicht durch
  • Bellen,
  • zappelig werden, oder
  • sie gehen aus der Trainingssituation oder
  • es macht den Anschein, als haben sie keine Lust dazu
  • etc.
in Wirklichkeit fühlen sie sich vielleicht nur überfordert, weil der Trainingsaufbau bisher nicht kleinschrittig genug war.

In welchen Situationen hat Dein Hund eventuell Stress?

  • Wie gehst Du damit um?
  • Gibt es Trainings-Situationen, in denen Du dir unsicher bist?

Dann beschreibe es uns in den Kommentaren. Oder zeig uns gerne ein Video davon über einen YouTube-Link und ich schaue es uns gerne an, ob ich etwas sehe, was Du vielleicht ganz einfach ändern könntest.

Doch oft ist es nicht auf Anhieb zu sehen. Dann gilt es kleine Tests zu machen und Kleinigkeiten im Trainingsaufbau, der eigenen Körpersprache und Signalgebung oder auch dem Umfeld zu verändern. Um herauszufinden, was die jeweiligen Ursachen sind und wie man das Training oder auch an sich selbst etwas verändern kann. Um das Training für den Hund so angenehm wie möglich zu gestalten, so dass alle Beteiligten viel Spaß dabei haben.

Dabei helfe ich immer gerne in meinen betreuten Onlinekursen und Clubs.
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Es gibt die Kurse als Selbstlernkurs und zeitweise auch durch mich intensiv betreut. So dass Du jederzeit Fragen zu eurem Training stellen kannst, wenn was noch nicht so klappt, wie gewünscht.
So starttet am August 2023 ein neuer betreuter Kurs zum Rückwärts gehen für Beginner bis zum Rückwärts Treppen gehen.
Und am 31. August 2023 ein betreuter Kurs zum Rückwärts gehen für Fortgeschrittene mit 5 tierisch tollen und beliebten Rückwärts-Tricks.
Ich freue mich auf Euch,
Eure Anja 🥰

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